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04.10.2005, 14:04 Uhr
KRAD: Durchgefallen weil zu vorsichtig?
Hallo liebe Leser,
meine Frau (35) ist heute leider durch die praktische Prüfung mit dem grossen KRAD gefallen. Nicht etwa, weil sie einen Fahrfehler o.ä. begangen hat, sondern der Prüfer meinte zu ihr, sie sei zu langsam/zögerlich gefahren.Mit der grossen Maschine hätte sie mit mehr "bums" fahren müssen. Sie hat aber weder den verkehr aufgehalten, noch anderweitig eine Behinderung dargestellt und ist mit dem Verkehr mitgeschwommen.
Ich selbst fahre nun seit mehr als 20 Jahren Krad, aber so eine Nummer hab ich noch nie gehört! Bin ich hier im falschen Film? Darf er das?
LG
Micha
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04.10.2005, 17:06 Uhr
zu: KRAD: Durchgefallen weil zu vorsichtig?
Im Prinzip ja.
Siehe http://www.fahrtipps.de/recht/pruefungsrichtlinie.
php?anlage=10
(insbesondere die Punkte 9, 11.1, 12, 15, 15.3)
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04.10.2005, 17:28 Uhr
zu: KRAD: Durchgefallen weil zu vorsichtig?
Die Grenze zwischen einer vorschriftsmäßigen und umsichtigen Fahrweise einerseits und einer zögerlichen, schleichenden Fahrweise andererseits ist fließend. Kein Prüfer erwartet vom Prüfling spektakuläre Vollgasfahrten, aber in diesem Fall war deine Frau wohl an verschiedenen Stellen etwas zu langsam. Das muss sich übrigens nicht auf die Fahrgeschwindigkeit auf freier Strecke beziehen, sondern kann auch bedeuten, dass sie z.B. beim Herausfahren auf eine Vorfahrtstraße eine eindeutige nutzbare Lücke dann doch nicht genutzt hat. Und wenn das Gesamtbild dann eben diese zögerliche Fahrweise ergibt, dann ist das auch ein Durchfallgrund.
»Sie hat aber weder den verkehr aufgehalten, noch anderweitig eine Behinderung dargestellt und ist mit dem Verkehr mitgeschwommen.«
Du wirst ja kaum die ganze Zeit hintergefahren sein, also gibts du ja nur den Eindruck wieder, den deine Frau davon hatte.
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04.10.2005, 20:53 Uhr
zu: KRAD: Durchgefallen weil zu vorsichtig?
Hallo,
genau das ist mir bei meiner ersten Prüfung beim Motorrad auch passiert!
Allerdings war der Prüfer schon von vorneherein schlecht gelaunt. Kommentar am Schluß der Prüfungsfahrt: "Ein Motorrad ist ein Sportgerät und nichts um ruhig damit herumzutuckern"!
Beim zweiten Mal klappte es dann. Mit anderem Prüfer, aber der gleichen Fahrweise.
Gruß,
diezge
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05.10.2005, 22:39 Uhr
zu: KRAD: Durchgefallen weil zu vorsichtig?
Konkret ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit zu fahren, wenn dies nach Witterung/Verkehrslage/Straßenzustand möglich ist. Das heißt: auf geraden Stücken einer Landstraße ist bei gutem Wetter und sauberer Fahrbahn auf 100km/h zu beschleunigen und in der Stadt an übersichtlichen Stellen auch 50km/h zu fahren.
Ansonsten ist durchaus der Freiraum gegeben, in Kurven entsprechend langsam zu fahren und an unübersichtlichn Stellen in der Stadt auch Schrittempo. Das nicht-nutzen einer freien Lücke zur Einfahrt ist ebenfalls kein Grund zum Durchfallen. Zwang zum Überholen besteht auch nicht, wenn nicht gerade ein Verkehrshindernis voranfährt.
Im normalen Verkehr tritt das Problem nicht auf, wenn man im fließenden Verkehr mitschwimmt (also sich hintn nichts staut, während vorne die Lücke immer größer wird).
Neben der eigenen Einschätzung gibt es noch den Fahrlehrer. Falls die Fahrt wirklich angemessen war, würde ich das nicht akzeptieren und die Prüfgebühr zurückerstatten lassen. Gleichzeitig wird die 14-tage Sperre aufgehoben.
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05.10.2005, 22:46 Uhr
zu: KRAD: Durchgefallen weil zu vorsichtig?
Hallo,
es sagen nunmal soviele, dass sie wirklich normal gefahren sind. Das eigentlich daran immer der Prüfer schuld sein soll ist auffällig....
Also ich hab im Juli Motorrad Schein gemacht und ich bin der Meinung, das man auf trockener Strecke auch angemessen beschleunigen kann. Auch übertrieben langsam in sonst freien Kurven zu fahren, zeugt eher von Angst als von Vorsicht.
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06.10.2005, 21:40 Uhr
zu: KRAD: Durchgefallen weil zu vorsichtig?
Im ganzen Bekanntenkreis ist mir niemand bekannt, der aus diesem Grund durechgefallen ist. Im Gegenteil: oft nicht angepasste Geschwindigkeit (zu schnell in engen Straßen mir parkenden Autos). Eine Nötigung zu sportlicher Fahrweise ist sicher nicht akzeptabel.
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.4.42-001 / 3 Fehlerpunkte
Worauf weist dieses Verkehrszeichen hin?
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Auf Vorfahrt
- nur an der nächsten Kreuzung oder Einmündung
- bis zum Ortsende
- an allen Kreuzungen und Einmündungen dieser Straße
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.1.07-022 / 3 Fehlerpunkte
Worauf müssen Sie innerorts an Kreuzungen und Einmündungen besonders achten?
Kreuzende oder einmündende Straßen können bevorrechtigt sein, obwohl sie schmal und weniger gut ausgebaut sind
Die breitere Straße ist immer bevorrechtigt
An allen Kreuzungen und Einmündungen gilt ausnahmslos die Regel "rechts vor links"
Amtliche Prüfungsfrage Nr. 1.2.12-117 / 3 Fehlerpunkte
In einer Straße sind links und rechts neben der Fahrbahn Parkstreifen zum Längsparken vorhanden. Wo dürfen Sie parken?
In Straßen für beide Fahrtrichtungen auch auf dem linken Parkstreifen
In Straßen für beide Fahrtrichtungen nur auf dem rechten Parkstreifen
In Einbahnstraßen auf dem rechten oder dem linken Parkstreifen
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